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Allgemeine Anrechnungsempfehlung 
Kompetenzanrechnung nach dem
Oldenburger Modell
Als eines von 12 Modellprojekten be-
teiligte sich die Carl von Ossietzky Uni-
versität Oldenburg von 2005 bis 2007
an der BMBF-Initiative ANKOM („An-
rechnung beruflicher Kompetenzen auf
Hochschulstudiengänge“) (Hartmann et
al., 2006).
Die Modellprojekte des ANKOM-Ver-
bundes wurden möglich durch einen
Beschluss der Kultusministerkonferenz
aus dem Jahr 2002. Dieser Beschluss
gibt gleichzeitig Hinweise darauf, wie
Anrechnungsverfahren gestaltet wer-
den sollen. Es heißt dort: „Außerhalb
des
Hochschulwesens
erworbene
Kenntnisse und Fähigkeiten können im
Allgemeine Anrechnungsempfehlung
Die hier vorliegende Allgemeine
Anrechnungsempfehlung soll Hoch-
schulen bei der qualitätsgesicherten
Anrechnung der Fortbildung „Parole
Emil – Jungs im Fokus“ unterstützen.
Diese Anrechnungsempfehlung basiert
auf einer unabhängigen Begutachtung
der Fortbildung, die eine Bestimmung
der Lernergebnisse, der Niveaus und der
Workloads ihrer Lerneinheiten beinhal-
tete.
Im Rahmen der Erstellung einer Allge-
meinen Anrechnungsempfehlung für
eine außerhochschulische Fortbildung
wird üblicherweise auch ein Äquivalenz-
vergleich zu einem inhaltlich verwand-
ten Referenzstudiengang durchgeführt
(vgl. Eilers-Schoof & Müskens, 2012). Ein
solcher Äquivalenzvergleich war bezo-
gen auf die Fortbildung „Parole Emil
Rahmen einer – ggf. auch pauschalisier-
ten – Einstufung auf ein Hochschulstu-
dium angerechnet werden, wenn […]
sie nach Inhalt und Niveau dem Teil des
Studiums gleichwertig sind, der ersetzt
werden soll […]“ (KMK, 2002).
Die Anrechnung von beruflich erworbe-
nen Kompetenzen auf Studienleistun-
gen wird in Oldenburg bereits seit 2006
praktiziert. Im Wolfgang Schulenberg-
Institut für Bildungsforschung und
Erwachsenenbildung an der Carl von
Ossietzky Universität wurde im Zuge
der Ankom-Initiative ein qualitätsge-
sichertes Verfahren zur Überprüfung
der Anrechenbarkeit beruflicher Lern-
– Jungs im Fokus“ nicht möglich, da
aufgrund der innovativen Thematik der
Fortbildung kein inhaltlich verwandter
Hochschulstudiengang identifiziert wer-
den konnte.
Die Begutachtung der Fortbildung „Pa-
role Emil – Jungs im Fokus“ wurde von
einem unabhängigen Fachgutachter
durchgeführt. Dabei nahm der Gutach-
ter eine Schätzung des Workloads der
Fortbildung vor.
Weiterhin wurde vom Gutachter das Ni-
veau der Fortbildung und ihrer Module
mithilfe des Instrumentes „Module Level
Indicator“ (MLI) geschätzt (Gierke & Müs-
kens, 2009).
Die Ergebnisse der Begutachtung wur-
den von den Mitarbeiter/inne/n des
Kompetenzbereichs Anrechnung aus-
gewertet und bilden die Grundlage der
vorliegenden Anrechnungsempfehlung.
Zusätzlich enthält diese Allgemeine An-
rechnungsempfehlung weitere Infor-
mationen über die Fortbildung, ähnlich
den Inhalten einer Modulbeschreibung
für einen Studiengang. Daher könnte
man sie in gewisser Weise auch als eine
„Übersetzung der Fortbildung in Hoch-
schulsprache“ verstehen.
Das hier verwendete Verfahren der Be-
gutachtung sowie die dabei verwende-
ten Instrumente und Methoden entspre-
chen vollständig den Anforderungen
der „Leitlinie für die Qualitätssicherung
und Verfahren zur Anrechnung berufli-
cher und außerhochschulisch erworbe-
ner Kompetenzen auf Hochschulstudi-
engänge“ (ANKOM, 2008).
ergebnisse auf Hochschulstudiengänge
entwickelt (Müskens, 2006).
Zur Bestimmung der Anrechenbar-
keit außerhochschulischer Lernein-
heiten auf Hochschulstudiengänge
wird üblicherweise ein sogenannter
„Äquivalenzvergleich“ zwischen der
anzurechnenden Fortbildung und dem
Studiengang, auf den angerechnet wer-
den soll, durchgeführt. In diesem Äqui-
valenzvergleich geht es in der Haupt-
sache darum, nach Inhalt und Niveau
gleichwertige Anteile innerhalb des
Studiengangs und der Fortbildung zu
identifizieren.
Grundlage für die Begutachtung der Fortbildung „Parole Emil – Jungs im Fokus“
ƒ
ƒ
Beschreibung der Fortbildung und
der Lernerfolgskontrollen,
ƒ
ƒ
Darstellung des Projektes, in dem die
Fortbildung entwickelt wurde,
ƒ
ƒ
Curriculum der Fortbildung,
ƒ
ƒ
umfangreiche Handouts und Präsen-
tationen zu den Lerneinheiten ,
ƒ
ƒ
Beispiele für Dokumentationen von
Praxisprojekten durch die Teilnehmer/
innen sowie
ƒ
ƒ
Literatur zur Fortbildung.
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