Qualifizierung „Fachkraft Ästhetische Bildung“
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Die Gutachterin
Katharina Schneider, Kunstpädagogin M.A., ist Dozentin an der Pädagogischen Hochschule
Ludwigsburg im Bachelor-Studiengang „Frühkindliche Bildung und Erziehung“. Dort lehrt sie
im Bereich Ästhetische Bildung, Schwerpunkt Kunst.
Nach dem Studium der Kunstpädagogik, Kunstgeschichte und Psychologie an der Goethe
Universität Frankfurt am Main war sie als Lehrbeauftragte an der Pädagogischen Hochschule
Heidelberg im Bachelor-Studiengang „Frühkindliche und Elementarbildung“ für den Bereich
Ästhetische Bildung/Kunst tätig und arbeitete in einem Forschungsprojekt an der Fachhoch-
schule Frankfurt am Main zum Thema „Doing Gender und Doing Diversity am Mittagstisch.
Eine Untersuchung von Verpflegungssituationen in pädagogischen Einrichtungen“ mit.
Zu ihren Schwerpunkten in Lehre und Forschung gehören Methoden und Konzepte Ästheti-
scher Bildung in früher Kindheit, die empirische Erforschung ästhetischer Erfahrung von Kin-
dern sowie ethnografische Spielforschung. Über ästhetische Erfahrungen in Als-ob-Spielen
von Kindern im Alter von 2 bis 6 Jahren hat sie promoviert.
Reflexion der eigenen Professionalität
Zusätzlich zum Praxisbezug spielt die
Selbstreflexion in der Qualifizierung
eine große Rolle: Die Teilnehmer/innen
können sowohl ihr eigenes praktisches
Arbeiten als auch die eigene pädago-
gische Arbeit in ihrer jeweiligen Ein-
richtung reflektieren. Dadurch ist ihnen
eine Bewusstwerdung eigener, oftmals
unbewusster Erwartungshaltungen ge-
genüber eigenen und kindlichen ästhe-
tischen Gestaltungsprozessen, Objekten
und Werken möglich.
Die Teilnehmer/innen beschreiben am
Ende der Qualifizierung eine veränderte
Wahrnehmung und Haltung gegenüber
eigenen und kindlichen ästhetischen
und kreativen Prozessen. Sie wissen um
die Rahmenbedingungen, die derartige
Prozesse benötigen, und um die eigene
Rolle als Begleiter/in dieser Prozesse. So-
wohl im pädagogischen Alltagshandeln
als auch in angeleiteten Angeboten oder
Projekten sind die Teilnehmer/innen of-
fener für die Bedürfnisse und Interessen
von Kindern und zurückhaltender hin-
sichtlich eigener Wertungen oder Kom-
mentare zu kindlichen ästhetischen Ob-
jekten und Werken.
Es bleibt zu hoffen, dass die Qualifi-
zierung über die Modellphase hinaus
Bestand haben und als Vorläufer für
andere Bundesländer gelten wird, eine
Qualifizierung im Bereich Ästhetischer
Bildung anzubieten und damit dem An-
liegen Rechnung zu tragen, Ästhetische
Bildung als elementaren Erfahrungs-
und Lernbereich (früh-) kindlichen Ler-
nens in pädagogischen Einrichtungen
zu etablieren.
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