Qualifizierung „Fachkraft Ästhetische Bildung“
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Entwicklung einer Fortbildungskon-
zeption, die sich an der Praxis der pä-
dagogischen Fachkräfte orientiert,
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Schulung der in Kunstschulen tätigen
Dozent/inn/en fur die Weiterbildung
von Erwachsenen,
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Erprobung der Konzeption,
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Durchführung eines Äquivalenzver-
gleichs.
Kunstschulen andrei Standorten inNieder-
sachsen, in Aurich (miraculum), Hannover
(KunstWerk) und Oldenburg (Oldenburger
Kunstschule), haben daraufhin in Zusam-
menarbeit mit dem Landesverband der
Kunstschulen und der Agentur für Erwach-
senen- undWeiterbildung ein Gesamtlehr-
gangskonzept entwickelt und erprobt.
Konzeption und Umfang des Lehrgangs-
konzeptes folgen den nachstehenden
Kriterien:
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Pragmatismus durch einen möglichst
realisierbaren zeitlichen und finanziel-
len Aufwand der Qualifizierung für die
Erzieher/innen und die Einrichtungen,
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Relevanz der „Ästhetischen Bildung“
für ganzheitliches Lernen unter Be-
rücksichtigung deren inhaltlicher Zu-
gangs- und Vermittlungspotenziale,
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Aktualität in der Kombination der äs-
thetischen Bildung mit Themen wie
Sprachbildung, Diversität, MINT, Me-
dien und Kinder unter 3 (U3),
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Praxisorientierung zur Integration des
Erlernten in den Kita-Alltag,
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Wertigkeit durch persönlichen Kom-
petenzerwerb, Zertifikat und die
hochschulrelevante Anrechenbarkeit
der Kompetenzen,
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Effizienz in der Zusammenarbeit be-
stehender Strukturen, Professionen
und Kompetenzen,
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Nachhaltigkeit durch die Stärkung
von Personen (Erwachsene und Kin-
der) und Strukturen (Kitas und Koope-
rationen),
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Zukunftsfähigkeit aufgrund der Kom-
petenzorientierung und durch die
Weiterentwicklung um zusätzliche in-
haltliche Aspekte.
Kunstschuldozent/inn/en an 15 Standor-
ten in Niedersachsen sind in die Inhalte
eingeführt worden und dadurch autori-
siert, vor Ort, entsprechend den spezifi-
schen Bedingungen und Interessen, die
„Fachkraft Ästhetische Bildung“ als Ge-
samtkonzept oder einzelne Module aus
dem Programm anzubieten.
In den Modulen der Qualifizierung wer-
den ästhetische Erfahrungen initiiert,
mit denen die Erzieher/innen Zugänge
zu ihrer eigenen Neugier und Gestal-
tungsfreude finden. In Begleitung der
Künstler/innen und Kulturpädagog/inn/
en aus den Kunstschulen werden die pä-
dagogischen Fachkräfte zu ästhetischen
Forscher/inne/n und erproben eine indi-
viduelle Umsetzung ihrer Ideen – davon
ausgehend, dass sie nur, wenn sie selbst
erlebt haben, wie lustvoll die Entdeckung
der eigenen Kreativität sein kann, auch
Kinder ermutigen können, noch unbe-
kannte Erfahrungsräume zu betreten.
In einem verpflichtenden Basismodul
werden den pädagogischen Fachkräften
zunächst die Grundlagen ästhetisch-
kunstlerischer Prozesse vermittelt. Er-
reicht wird das Ziel, indem ästhetische Er-
fahrungen und Reflexionen durch Fragen
sowie Aufforderungen zu Experiment,
Gestaltung und Darstellung angeregt
werden.
In den anschließenden Fachmodulen
werden die Methoden und Gestaltungs-
prozesse ästhetischer Bildung gezielt mit
aktuellen Schwerpunkten der frühkindli-
chen Bildung verbunden. Damit erhalten
die Erzieher/innen konkrete Anregungen
zu einer alltagsintegrierten Ästhetischen
Bildung.
Anliegen der Qualifizierung „Fachkraft
Ästhetische Bildung“ ist die „Ermittlung“
der eigenen Kreativität statt einer „Ver-
mittlung“ von Handlungsanweisungen.
Im Vordergrund steht daher das Erleben
der Potenziale der Kunst, mit denen die
Erzieher/innen für sich „Kreativität als pä-
dagogische Haltung“ entdecken können.
Christel Wolf
AEWB, Hannover
Dr. Sabine Fett
Geschäftsführerin,
LVKS, Hannover
Hannover, im Dezember 2014
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